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PFN Hessen –
Praxisforschung für den ökologischen Land- und Gemüsebau
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Wo bleibt der Stickstoff aus den Zwischenfrüchten (ZF)? Dieser Frage sind wir auf dem öffentlichen PFN Feldtag am 3.11.23 auf der Domäne Frankenhausen, soweit dies anhand aktueller Forschungsergebnisse möglich ist, auf den Grund gegangen.
In Feldversuchen aus dem Leitbetriebenetzwerk NRW konnte Christoph Stumm anschaulich zeigen, dass alle Zwichenfrüchte vor Winter große Mengen Stickstoff aufnehmen, wodurch Auswaschungsverluste in hohem Maße reduziert werden können. Bei den winterharten Arten sind im vergleich zu den abfrierenden ZF die N-Verluste aus dem Spross über Winter deutlich geringer und auch das C:N verhältniss im Spross ist nur bei ersteren eng genug, so dass ein Potential zur Versorgung der Nachfrüchte erwartbar ist. Matthias Böldt schlußfolgerte in seinem Vortrag “Bewertung von ZF” außerdem, dass eine als Untersaat etablierte ZF das größte Potential zur Kohlenstoff und Stickstoffbindung besitzt, wobei er das Wurzelbildungsvermögen der einzelnen Arten als zentralen Faktor benannte.
Die vollständige Präsentation können Sie hier herunterladen:
Bewertung von Zwischenfrüchten – Spezielle Aspekte des Grundwasser- und Klimaschutzes
weiterführende Links:
https://www.eip-agrar-sh.de/eip-innovationsprojekte/1-call/oekologischer-marktfruchtbau
Zwischenfrüchte können die N Verluste um 30-40% reduzieren. Wenn sie in milden Wintern weiter wachsen können sie auch noch mehr N aufnehmen, wodurch im Schnitt 30-45 kg N (auch mehr) in die Folgefrucht transferiert werden kann, bezifferte Florian Wichern der Uni Rhein-Waalen den möglichen Einfluß von ZF auf die Folgekultur. Er nannte die Wasserverfügbarkeit als Schlüsselindikator bezüglich der Wirksamkeit der ZF im Stickstoffkreislauf und betonte, dass die Freisetzungsmengen der N-Reserven aus den ZF-Resten in den folgejahren bisher noch unklar ist. Er erklärte anschaulich wie Rhizodeposition durch Markierung von Pflanzen mit IsotopenStickstoff erfassbar wird, als theoretische Einleitung für die Veranschaulichung der Messmethodik die am Nachmittag beim Exaktversuch stattfand.
Unter dem Titel “Zwischenfruchtumbruch und Stickstoffkreislauf: Wir kommen dem Stickstoff auf die Spur!” Stellte Johanna Hoppe erste Ergebnisse aus dem Projekt PFN Projekt UMKREIS vor.
Gemeinsam mit den Praxisforschungsbetrieben wurden die ersten Ergebnisse von den 8 Praxisstandorten hessenweit erläutert und disskutiert.
Am Nachmittag wurde der Exaktversuch und die verwendete Messtechnik zur erfassung der Stickstofflüsse von den Teilnehmenden unter die Lupe genommen