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PFN Hessen –
Praxisforschung für den ökologischen Land- und Gemüsebau
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Juni 2022 bis
September 2025
Dieses Projekt ist das erste Forschungsthema, das gemeinsam mit den am Praxisforschungsnetzwerk Hessen in der Projektgruppe Ackerbau beteiligten Landwirt:innen erarbeitet wurde.
Untersucht wird der Einfluss verschiedener Zwischenfruchtumbruchverfahren auf den Verbleib des Stickstoffs (N), den die Zwischenfrüchte vor Winter in ihre Sprossmasse aufgenommen haben. Die Landwirt:innen möchten ihre Maßnahmen so ausrichten, dass der Stickstoff nicht in flüssiger oder gasförmiger Form entweicht, sondern in organisch gebundener Form in den Bodenvorrat eingeht. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, wird dies beim klassischen Verfahren der Einarbeitung mit dem Pflug vor dem Winter nur teilweise erreicht. Zwei mögliche Alternativen sind eine flache Einarbeitung z.B. mit einer Fräse erst im Frühjahr oder ein Abknicken der Stängel mit anschließendem Schwaden und Erdanhäufung im Herbst und Einarbeitung der Zwischenfruchtbiomasse im Frühjahr. Diese Verfahren versprechen einen raschen mikrobiellen Abbau der Ernte- und Wurzelrückstände der Zwischenfrüchte erst im Frühjahr und können flüssige und gasförmige Verluste so möglicherweise mindern. Im gemeinsamen Projekt soll der Einfluss aller drei Umbruchverfahren auf den N-Kreislauf in Boden, Pflanze und Atmosphäre in Feldversuchen auf der Domäne Frankenhausen und auf den beteiligten Praxisbetrieben geprüft werden. Anhand der Versuchsergebnisse, ergänzt um Betriebsdaten, werden standortspezifische Auswirkungen der Umbruchsvarianten auf den Humushaushalt modelliert. Im Versuch auf der Domäne Frankenhausen werden zusätzlich der Stickstoff in der mikrobiellen Biomasse, der nach unten ausgewaschene und der klimawirksame gasförmig in die Atmosphäre entweichende Stickstoff erfasst. In einer Variante wird der Verbleib des von den Zwischenfrüchten aufgenommenen Stickstoffs in den beschriebenen Pools mittels Isotopenmarkierung gemessen. Sowohl der Versuch in Frankenhausen als auch die Netzwerkversuche werden zweijährig durchgeführt, und es werden Auswirkungen der Versuchsvarianten auf Nmin-Gehalte im Boden, Erträge und N-Aufnahmen von zwei Nachfrüchten auf allen Flächen verfolgt.