Kontakt
PFN Hessen –
Praxisforschung für den ökologischen Land- und Gemüsebau
Binsförther Straße 26 | 34326 Neumorschen
Esther Mieves: +49 175 2601 486
Natalia Riemer: +49 175 2129 772
Unter dem Motto „Kompost, Stallmist und Zwischenfrüchte: Wie gut helfen bodenaufbauende Maßnahmen im Umgang mit Trockenheit im Gemüsebau?” fand am 24.08.2024 ein spannender Feldtag auf dem Bioland-Betrieb Pappelhof statt. Der vielseitig wirtschaftende Hof in der Wetterau, zwischen Frankfurt und Gießen, ist ein Kooperationsmodell von Landwirtschaft und Vermarktung und zudem ein Modellbetrieb im Bereich eigenständiger Energieversorgung sowie Teil der Projektgruppe Gemüsebau des Praxisforschungsnetzwerks-Hessen (PFN).
Nach der Begrüßung und Vorstellung des PFN-Hessen durch Esther Mieves, präsentierte Rüdiger Preuß den Pappelhof und Tommy Schirmer erläuterte die Ziele und Aktivitäten des Netzwerks Ökolandbau und Kompost (NÖK). In seinem Vortrag ging Schirmer auf den Komposteinsatz in der Landwirtschaft und die Nährstoffsituation im Ökolandbau ein. Anschließend referierte Jürgen Kleber von der Hochschule Geisenheim University zum Thema „Steigerung der Wasserspeicherfähigkeit der Böden im Öko-Gemüsebau”, dem Thema der PFN Projektgruppe Gemüsebau. Untersucht wird von der Gruppe aus Praxis, Beratung und Forschung, ob Kompost oder Stallmist in Kombination mit Zwischenfrüchten die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöhen können. Erste Ergebnisse nach zwei Jahren Praxisforschung zeigen, welche positiven Tendenzen das Einbringen von organischem Material auf die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit im Boden hat, aber auch welche Schwierigkeiten es bei der praktischen Umsetzung gibt. Es bleibt spannend, welche Ergebnisse im kommenden letzen Versuchsjahr verifiziert werden können.
Im Anschluss an die Vorträge besichtigten die Teilnehmer:innen die PFN-Versuchsflächen die “Gesundungsflächen” auf dem Pappelhof. Tommy Schirmer präsentierte Ergebnisse zum „TeaBag Index”, mit dem er die mikrobielle Aktivität im Boden veranschaulicht, indem er einige Wochen zuvor Teebeutel auf dem Acker vergraben hatte. Durch einen einfachen Versickerungstests (mit PE-Rohr) wurde gezeigt, welche Wassermenge pro Zeit der Boden an unterschiedlichen Stellen aufnehmen kann. Esther Pfeiffer gab einen Einblick in die Praxis “Hygienejahr nach Holger Buck” und Rüdiger Preuß erläuterte seine Motivation zur Anwendung dieser Maßnahmen und die Art wie diese auf dem Betrieb umgesetzt werden. Gemeinsam gingen die Teilnehmenden in einer Frage- und Diskussionsrunde der Frage nach ob und unter welchen Bedingungen “ein Hygienejahr, hält was es verspricht”.
Vielen Dank an den Pappelhof der bei stahlendem Sonnenschein die Besucher:innen auf dem Betrieb empfing und uns solch interessante Einblicke in Betrieb und Boden gewährte.