Infos zum Projekt
Projektinfos
*Was ist denn eigentlich ein ALL?
ALL, steht für Agroecology Living Lab und wird übersetzt mit Agroökologischem Reallabor
**Wer ist europaweit im Projekt beteiligt?
11 bereits bestehende Agrarökologie-Reallabore:
- 3 italienische
- 1 spanisches
- 1 deutsches
- 1 französisches
- 3 niederländische
und 2 entstehende Agrarökologie-Reallabore:
- 1 französisches
- 1 rumänisches
Reallabore zur Beschleunigung des agraökologischen Wandels – ALLFacts
Das Projekt ALLFacts verfolgt das Ziel, den Übergang zu nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen in Europa zu beschleunigen. Durch die Einrichtung, bzw. Vernetzung von Agroökologischen-Reallaboren (ALLs) in sechs EU-Ländern soll der Transformationsprozess hin zu agroökologischen Praktiken und Systemen vorangetrieben werden. Diese Reallabore bieten ein einzigartiges Netzwerk, um innovative agrarökologische Lösungen zu entwickeln, zu testen und zu skalieren.
Das Praxisforschungsnetzwerk Hessen ist Teil dieses großen Europäischen Verbundvorhabens in dem von 2025 bis 2028 agrarökologische Praktiken getestet, geprüft, und mit der Praxis weiterentwickelt werden.
Im PFN-Hessen werden die Praktiken der bereits bestehenden Projektgruppen genutzt, und deren Auswirkung auf Ökosystemdienstleistungen zu untersuchen. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Landwirt:innen und der Universität Kassel wird nicht nur die Umsetzbarkeit der Praktiken erfasst, sondern auch das politische Umfeld und die Governance-Strukturen auf Landesebene analysiert.
Wie wollen wir das erreichen?
Das Projekt ALLFacts umfasst sechs zentrale Arbeitspakete (WPs), die zusammen auf eine umfassende Transformation des Agrarsektors abzielen.
In WP1 werden gemeinsam mit den anderen Reallaboren agrarökologische Praktiken entwickelt und getestet. Hierzu gehören beispielsweise diversifizierte Fruchtfolgen, Mischkulturen und reduzierte Bodenbearbeitung – alles Praktiken, die vom PFN-Hessen erprobt und weiterentwickelt werden. Diese Praktiken sollen helfen, die Biodiversität zu fördern, die Bodengesundheit zu verbessern und den CO₂-Ausstoß zu senken.
WP2 konzentriert sich auf die integrierte Bewertung der sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen dieser Praktiken. Dabei werden sowohl die Vorteile für die Ökosystemleistungen als auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit und das Potenzial zur Skalierung der Praktiken untersucht.
Diese Erkenntnisse fließen in die Entwicklung von Politiken und Governance-Modellen in WP3 ein, um den politischen Rahmen für die Agrarökologie zu stärken und die notwendigen politischen Maßnahmen zur Skalierung zu identifizieren.
Im Arbeitspaket WP4 werden Lösungen zur Neugestaltung von Agrarökosystemen entwickelt. Hier liegt der Fokus auf der Förderung von ökologischen Korridoren, der Integration von Pflanzen- und Tierproduktion sowie der Verringerung des Einsatzes von Agrochemikalien. Dieses Arbeitspaket zielt darauf ab, langfristig nachhaltige Agrarökosysteme auf Landschaftsebene zu schaffen, die sowohl die Umwelt als auch die landwirtschaftliche Produktion stärken.
Ein weiteres wichtiges Ziel von ALLFacts ist die breite Verbreitung der Projektergebnisse, die durch WP5 gewährleistet wird. Über verschiedene Kanäle, wie Workshops, Webportale und Netzwerke, wird sichergestellt, dass die gewonnenen Erkenntnisse und praktischen Lösungen in ganz Europa geteilt und angewendet werden.
Das Projekt wird durch WP6 koordiniert, das das Management und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partnern überwacht. Die Struktur von ALLFacts stellt sicher, dass alle Akteure aktiv in den Prozess eingebunden werden und dass die Ergebnisse sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praktisch umsetzbar sind.
Wer ist dabei?
Durch die aktive Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen, Politiker:innen und weiteren Akteur:innen trägt das Projekt dazu bei, den agroökologischen Wandel in Europa voranzutreiben und nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft zu entwickeln. Im Praxisforschungsnetzwerk Hessen, werden innovative agroökologische Praktiken identifiziert, getestet und bewertet, die aus Hessen als Modell für die gesamte EU dienen können.