Kontakt
PFN Hessen –
Praxisforschung für den ökologischen Land- und Gemüsebau
Binsförther Straße 26 | 34326 Neumorschen
Esther Mieves: +49 175 2601 486
Natalia Riemer: +49 175 2129 772
Netzwerkinfos
* Was ist ein Agroecology Living Lab?
Ein Agroecology Living Lab ist ein interaktives Forschungs- und Innovationsumfeld, das Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen und andere Akteur:innen zusammenbringt, um nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken unter realen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln. Es fördert die partizipative, co-kreative Zusammenarbeit und den Wissenstransfer, um Lösungen für lokale Herausforderungen zu finden und die Resilienz der Landwirtschaft zu stärken, mit dem Ziel Ernährungssyteme zukunftsfähig zu gestalten.
** Warum übersetzen wir den Begriff Agroecology auf unserer Seite nicht?
Agrarökologie wird in Deutschland vor allem als umweltfreundlicher Ansatz zur Verbesserung landwirtschaftlicher Praktiken gesehen. Im internationalen Kontext wird Agroecology hingegen als umfassendes Modell betrachtet, das ökologische sowie soziale Dimensionen integriert und auf eine grundlegende Transformation der Ernährungssysteme abzielt. Aus diesem Grund verwenden wir den Begriff Agroecology und verzichten auf die Übersetzung , die die Bedeutung verfälschen würde.
Infos zum Netzwerk
PFN Hessen als Teil des Europäischen Netzwerks für Agroecology Living Labs* and Research Infrastructures
Die AGROECOLOGY Partnerschaft verfolgt die ehrgeizige Mission, Ressourcen zu bündeln und den Übergang zu Agroecology** in Europa zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung und Koordination eines europäischen Netzwerks von sogenannten Living Labs (LL) und Forschungsinfrastrukturen (RI), die als partizipative Plattformen für Wissenstransfer und Innovation dienen. Diese Plattformen fördern den Austausch und die Zusammenarbeit von Akteur:innen, um gemeinsam praxisnahe und ortsgebundene Lösungen für die Herausforderungen der ökologischen Landwirtschaft zu entwickeln. Die Koordination des Netzwerks erfolgt im Rahmen des Work Package 8, geleitet vom ungarischen Forschungsinstitut für Ökolandbau (ÖMKi).
Hintergrund
Die Grundlage für das Netzwerk wurde bereits in den Jahren 2019 bis 2023 durch zwei Projekte im Rahmen des Horizon 2020-Programms gelegt: ALL-Ready und AE4EU. Während ALL-Ready eine Pilotversion des Netzwerks entwickelte, wurden im Rahmen von AE4EU drei Agroecology Living Labs gegründet. Das Netzwerk konnte somit auf bestehenden Strukturen und Erfahrungen aufbauen und diese weiter stärken. Im Juni 2024 wurde schließlich das Netzwerk offiziell gestartet, und die erste Kohorte aus 17 Mitgliedern – darunter das PFN unter den 12 Europäischen Living Labs und 5 Forschungsinfrastrukturen – nahm ihre Arbeit auf. In gemeinsamen Onboarding-Sitzungen im Juni und Juli wurden die Mitglieder miteinander bekannt gemacht und die Vision und Ziele des Netzwerks besprochen.
Als Mitglied dieses Netzwerks bringt das PFN Hessen seine Expertise und seine langjährige Erfahrung bereits aus der Mitarbeit im All Ready Pilotnetzwerk in der co-kreativen, partizipativen Forschung für die ökologische Landwirtschaft ein. Das Netzwerk bietet eine wertvolle Plattform, um Wissen auszutauschen, neue Impulse zu setzen und gemeinsam mit Partner:innen aus ganz Europa die Agroecology Transformation aktiv zu gestalten. Als Theoretische Grundlage dienen die 10 Elemente der Agroecology der Food and Agricultural Organisation (FAO) und die 5 Level der Anpassung der Ernährungssysteme von Gliessman (2016) wie in der folgenden Abbildung dargestellt.
Ziele des Netzwerks
Das Netzwerk für Agroecology LL und RI setzt sich folgende Ziele:
- Förderung ortsgebundener Innovationen: Die Vernetzung von Reallaboren und Forschungsinfrastrukturen in EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern stärkt regionale Agroecology-Ansätze und ermöglicht den Austausch unterschiedlicher Wissens- und Lösungsansätze.
- Verbesserter Zugang zu Wissen und Daten: Durch das Netzwerk werden der Zugang und die Verfügbarkeit von Daten, Wissen und Erfahrungen aus den Reallaboren und Forschungsinfrastrukturen auf verschiedenen Ebenen verbessert.
- Unterstützung der gemeinsamen Innovation: Das Netzwerk fördert die Zusammenarbeit von Landwirt:innen, Forschenden, Beratung und anderen Akteursgruppen bei der gemeinsamen Entwicklung neuer Lösungsansätze.
- Erhöhte Sichtbarkeit: Agroecology Living Labs und Forschungsinfrastrukturen sowie ihre Innovationen erhalten durch das Netzwerk europaweite Sichtbarkeit.
- Internationale Vernetzung: Über die europäischen Grenzen hinaus soll das Netzwerk Synergien mit internationalen Netzwerken schaffen, um zur globalen Diskussion über Agroecology und zu wissenschaftspolitischen Dialogen beizutragen.
Das Netzwerk wird bis 2033 jährlich durch Bewerbungsrunden erweitert; die erste Bewerbungsrunde beginnt am 9. Dezember 2024.
